Auf den Hund gekommen!

Mal wieder eine Schnapsidee?
Jetzt dreht sie völlig durch...

Nein, ihr habt richtig gelesen!

Ich habe es wirklich getan. Bevor es losging hat meine Mutter mit einem Grinsen im Gesicht noch zu mir gesagt: "Aber bring bitte keinen Hund mit nach Hause."
Sie kennt mich einfach zu gut und hat wahrscheinlich schon geahnt, was passieren wird, wenn man mich alleine in ein Land reisen lässt, in dem regelrecht eine "Straßenhund-Problematik" herrscht.

Als ich auf Bali gelandet bin, da war ich von der Anzahl der herrenlosen Hunde wirklich schockiert. Ich hatte natürlich schon einiges gehört und gelesen, aber meine Vorstellungen wurden um einiges übertroffen.



Egal wohin man geht, oder schaut, der Blick wird von mindestens einem Augenpaar, oberhalb einer Fellnase, erwidert. Meistens jedoch von zahlreichen Kulleraugen.
Und nein, nicht alle Straßenhunde sind gefährlich und haben Tollwut.
Im Dunkeln kann es schonmal passieren, dass euch ein nicht ganz so positiv gestimmter Hund begegnet. Aber das kann viele Gründe haben. Wahrscheinlich hat er Angst, schlechte Erfahrungen gemacht, oder will sein Revier verteidigen. Ja, evtl. könnte es sein, dass an seinem Verhalten "Tollwut" schuld ist...


Wer einem Hund aggressiv begegnet, oder vielleicht sogar etwas nach ihm wirft oder mit einem Stock auf ihn zu geht, der ist selber schuld.
Kein Mensch möchte so behandelt werden, da würde jeder dementsprechend reagieren.

"Wegschauen, anstatt zu helfen."
Das ist hier ganz groß in Mode. Einem Straßenhund zu "helfen", bzw. ihm Beachtung zu schenken ist ganz einfach. Ist er verletzt, dann versucht eine Tierschutzorganisation um Hilfe zu bitten, oder setzt euch selber ein.
"Aber das kostet doch etwas", ja, genau, die Surfstunden, das neue Kleid und die Cocktails am Pool aber auch!
Klein anfangen kann jeder. Hockt euch doch mal hin, Augenhöhe ist angesagt, haltet eine Hand nach vorne. So kann der böse, tollwütige Hund selbst entscheiden, ob er direkt zubeißen möchte, oder es lieber lässt.

Spaß bei Seite, wenn ihr einen Arm ausstreckt und einem Hund die Hand anbietet, dann wird er höchstwahrscheinlich auf euch zukommen. Streicheln kostet nichts, Aufmerksamkeit schenken kostet nichts, gebt dem Hund das Gefühl gesehen zu werden. Sie sind keine Aussätzigen. Vielleicht habt ihr ja sogar etwas essbares dabei (nicht gerade Schokolade), aber jeder Straßenhund ist dankbar, wenn sein knurrender Magen gefüllt wird (eine Tüte Hundefutter ist nicht teuer).

Menschen sind die grausamsten Tiere von allen... predigen aber Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und viele andere Werte.
Jeder kann etwas bewegen, die Ausrede, "Andere machen es ja auch nicht.", ist einfach lächerlich.

Ich habe mich dazu entschieden einen Schritt weiterzugehen.
Bei uns in der Nachbarschaft gibt es auch streunende Hunde, nicht nur einen, oder zwei.
Nein, eine ganze Menge.
Mir ist direkt zu Beginn eine kleine, dünne Hündin aufgefallen.
Sie hat mich oft von der Straße zur Wohnung, oder umgekehrt, begleitet. Es ist so schön, wenn ein kleines Wesen schwanzwackelnd auf euch zu gerannt kommt und für jedes Wort und jede Berührung dankbar ist.

Ich habe irgendwann angefangen Futter einzukaufen, sie lange zu streicheln, mit ihr zu reden und ich habe ihr einen Namen gegeben. Punkt um, Beany ist mir total ans Herz gewachsen.
Über Nacht wurde aus einem Gedanken eine Idee und aus einer Idee ein Plan. Diesen Plan setze ich jetzt um.
Beany kommt mit. Meine Eltern haben längst nicht so schockiert reagiert, wie ich es erwartet hätte. Ich werde es schaffen.
Und ja, es kostet Geld, viel Geld um genau zu sein.
Aber wie macht man das als Studentin?

Raus aus dem Konsum!
Erstmal wird kein unnötiges Geld mehr ausgegeben.
Besitzen wir nicht alle Dinge, die wir einfach haben mussten? Die wir aber eigentlich gar nicht brauchen?
Lösung: Weg damit, das Geld kann gut investiert werden.
Reicht denn das? Nein...
Ich habe eine Anzeige auf "GoFundMe" geschaltet und hoffe auf etwas Unterstützung. Gleichermaßen versuche ich meine Geschichte auf Instagram und Facebook zu verbreiten.
Beany hat es verdient geliebt zu werden!

Jetzt denken bestimmt einige von euch: "Das ist ja nur ein Tropfen Wasser auf einen heißen Stein."

Das mag sein. Aber ich kann nicht allen Straßenhunden helfen, oder jedem von ihnen ein Zuhause schenken.
Wenn aber niemand etwas ändert, dann ist keinem Hund damit geholfen.
Für die große Anzahl an Straßenhunden ändert sich hierdurch vielleicht nichts, aber für Beany verändert sich alles!

Ich habe bereits einige Nachrichten bekommen in denen mir nahegelegt wurde, doch erstmal den Tieren in deutschen Tierheimen zu helfen.
Ich verstehe diese Meinung, aber hier gibt es keine, bzw. nur wenige Tierheime. Hier können Hunde nicht einfach in ein Tierheim gebracht werden, sie werden nicht medizinisch, oder mit Futter versorgt.
Sie überleben auf den dreckigen Straßen und finden mit etwas Glück etwas Essbares im Müll.

Keine schöne Vorstellung, oder? Das ist aber leider die traurige Realität!

Mein Entschluss steht fest, ich werde Beany helfen. Sie hat schon ein Halsband, eine Leine und ein Geschirr bekommen, bald geht es zum Tierarzt.
Eine Organisation, die ihren Transport organisieren würde und eine Flugbegleitung habe ich auch bereits gefunden.

Interessiert euch ihre Geschichte, oder möchtet ihr und vielleicht sogar helfen?
Dann schaut doch einfach mal vorbei: Balidog Beany

Ich halte euch auf dem Laufenden!







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